Was sind die wichtigsten Neuerungen?
Die neue Version 5 des FSSC ist da
FSSC 22000 Version 5 wurde am 03. Juni 2019 veröffentlicht. Ein wesentlicher Grund für die Aktualisierung ist die Revision der ISO 22000. Lebensmittelunternehmen, die bereits nach ISO 22000 zertifiziert sind, haben lediglich eine zusätzliche Prüfung nach ISO/TS 22002-1 bzw. -4 abzulegen, um den Anforderungen des Zertifizierungsverfahrens zu entsprechen.
Vertrauen des Konsumenten stärken
FSSC bedeutet Food Safety System Certification und wurde für die Erzeugung sicherer Lebensmittel auf allen Stufen der Herstellung entwickelt. FSSC 22000 zielt darauf ab, die EN ISO 22000 „ Managementsysteme für die Lebensmittelsicherheit“ als Basis zu verankern und durch Ergänzung mit den jeweiligen spezifischen technischen Spezifikationen (ISO/TS 22002-1 bzw. -4) sowie den spezifischen FSSC Anforderungen konkrete Anforderungen zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit zu spezifizieren. Das Hauptaugenmerk von FSSC 22000 ist es, das Vertrauen des Konsumenten in die Integrität der Produkte entlang der gesamten Lieferkette zu stärken und die Sicherheit der erzeugten Lebensmittel zu bestätigen.
Was gilt es zu beachten?
FSSC 22000 eignet sich für die Zertifizierung alle Lebensmittelunternehmen unabhängig von Größe, Komplexität und Unternehmensform, die tierische Produkte (ohne Schlachtung und Vorschlachtung), verderbliche pflanzliche Produkte, Produkte mit langer Haltbarkeit und Lebensmittelinhaltsstoffe wie Additive, Vitamine und Biokulturen verarbeiten bzw. erzeugen.
Aktualisierungsbedarf ergab sich auch aus der Entscheidungsliste des Boards of Stakeholders und der geänderten GFSI Anforderungen. Neben dem Hauptdokument, in dem die Zertifizierungsanforderungen für alle interessierten Kreise erläutert werden, wurden zusätzliche Anhänge hinzugefügt, in denen u.a. dargestellt wird, welche Informationen das Zertifikat enthalten muss und welche neue Auditberichtsvorlage künftig zu verwenden ist.
Das Management von Dienstleistungen ist ab nun in der ISO 22000:2018 geregelt. Als Ergänzung zu Abschnitt 7.1.6 der ISO 22000:2018 muss die Organisation sicherstellen, dass externe Untersuchungen, die zur Verifizierung und/oder Validierung der Lebensmittelsicherheit eingesetzt werden, von einem kompetenten Labor durchgeführt werden, das über die Fähigkeit verfügt, präzise und reproduzierbare Testergebnisse mit validierten Testmethoden und Best Practices (z. B. erfolgreiche Teilnahme an Eignungsprüfungsprogrammen, behördlich genehmigten Programmen oder Akkreditierung nach internationalen Standards wie ISO 17025) durchzuführen. Die zusätzliche Anforderung betreffend Allergenmanagement wurde auf die Kat. E, FI und G ausgeweitet. Neuerungen gibt es auch für die Kategorie FI hinsichtlich Lieferung und Transport.
Auch für Zertifizierungsstellen gibt es neue Anforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Neben klaren Fristen muss z. B. künftig auch die Checkliste in den Auditbericht integriert werden. Falls die Zertifizierungsstelle mehrere Standorte hat, ist für jeden Standort mit eigener Akkreditierung eine separate Lizenz erforderlich. Zur Aufrechterhaltung der Lizenz müssen mindestens fünf Zertifikate mit mindestens einem Audit pro Kategorie ausgestellt werden.
Wichtige Fristen
Audits nach der Version FSSC 22000 Version 4.1 sind nur noch bis zum 31. Dezember 2019 möglich. Die ausgestellten Zertifikate nach FSSC 22000 Version 4.1 verlieren nach dem 29. Juni 2021 ihre Gültigkeit. Version 5 definiert auch genaue Vorgaben für die Übergangsperiode (01.01.2020 - 31.12.2020), in welcher sogenannte Upgrade-Audits ohne zusätzliche Auditzeit durchgeführt werden. Zertifizierte Organisationen müssen in jedem Fall ihr System im Jahr 2020 durch angekündigte Audits auf Version 5 aktualisieren, es sei denn, sie möchten dies unangekündigt tun. Unternehmen, die mit FSSC 22000 gleichzeitig eine Zertifizierung nach ISO 22000 halten, können auf die neue Version ISO 22000:2018 nur im Rahmen eines Rezertifizierungsaudits umsteigen.