Alles, was Sie wissen müssen
Die Bedeutung der CSRD/ESRS und der doppelten Wesentlichkeitsanalyse für Unternehmen
Die Corporate Sustainability Reporting Directive ist Anfang 2023 in Kraft getreten und die ersten Unternehmen müssen die neuen Regeln erstmals im heurigen Geschäftsjahr für Berichte anwenden, die im Jahr 2025 veröffentlicht werden. Nachhaltigkeitsinformationen müssen einerseits als Teil des Lageberichts veröffentlicht sowie anderseits durch unabhängige Bestätigungsdienstleister*innen inhaltlich geprüft werden.
Neue ESRS-Anwendungshinweise
Am 31. Mai veröffentlichte die EFRAG drei finale Leitfäden zur Anwendung der ESRS (European Sustainability Reporting Standards): Materiality Assessment (EFRAG IG 1), Value Chain (EFRAG IG 2), List of ESRS Data Points (EFRAG IG 3). Die neuen Leitlinien sollen Anwender*innen bei der Umsetzung der ESRS unterstützen.
- Leitlinie zur Wesentlichkeitsanalyse (EFRAG IG 1): Erläuterungen zum Konzept der doppelten Wesentlichkeitsanalyse, Veranschaulichung durch Beispiele der Konzepte der finanziellen Wesentlichkeit (financial materiality) und Wesentlichkeit der Auswirkungen (impact materiality) sowie deren Zusammenspiel.
- Leitlinie zur Wertschöpfungskette (EFRAG IG 2): Berichtsanforderungen zur Wertschöpfungskette, Relevanz der Auswirkungen, Risiken und Chancen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette für die Berichterstattung
- Liste der ESRS-Datenpunkte (EFRAG IG 3): vollständige Liste der detaillierten Anforderungen aus den jeweiligen Standards mit den darin enthaltenen Offenlegungsanforderungen und den zugehörigen Anwendungsanforderungen.
Die Leitfäden sind unter der EFRAG-Website aufrufbar.
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse: Ein zentrales Konzept
Unternehmen, die von der CSRD-Richtlinie betroffen sind, müssen gesetzlich vorgeschrieben eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchführen. Sie kann helfen, ökonomische, ökologische und soziale Auswirkungen abzuschätzen, um Verbesserungen für die Nachhaltigkeit und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens zu erreichen. Zur Identifikation und Priorisierung von zentralen Themen für ein Unternehmen ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse unverzichtbar und somit der Startpunkt Ihrer CSRD-Berichterstattung.
Bei dem Konzept werden folgende zwei Dimensionen betrachtet:
- Impact Wesentlichkeit (inside-out Perspektive): Unternehmen ermitteln, welche tatsächlichen und potenziellen positiven und negativen Auswirkungen („impacts“) ihr unternehmerisches Handeln auf verschiedene Nachhaltigkeitsthemen hat.
- Finanzielle Wesentlichkeit (outside-in Perspektive): Chancen und Risiken von Nachhaltigkeitsthemen für die finanzielle Lage eines Unternehmens und die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells.
Durch verbesserte Transparenz, effektives Risikomanagement und eine starke Nachhaltigkeitsstrategie können Unternehmen nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch das Vertrauen ihrer Stakeholder stärken und nachhaltigen Erfolg sichern.
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