07. Jun 2024

Sich auf das Unerwartete vorbereiten

Welttag der Lebensmittel­sicherheit 2024

Bereits zum 6. Mal findet heuer der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Welttag der Lebensmittelsicherheit am 07. Juni 2024 statt. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Vermeidung, Erkennung und Bewältigung lebensmittelbedingter Risiken schärfen und zu einem höheren Gesundheitsschutz beitragen. 2024 steht der Aktionstag unter dem Motto „Sich auf das Unerwartete vorbereiten“.

Lebensmittelbedingte Krankheiten belasten das Gesundheitssystem und bremsen somit die sozioökonomische Entwicklung, schaden der Wirtschaft, dem Handel und dem Tourismus. Obwohl die Gefahren für die Lebensmittelsicherheit bekannt sind, Gesetze bereits verschärft wurden und viele Anstrengungen zur Vermeidung von lebensmittelbedingten Risiken unternommen werden, erkranken Jahr für Jahr nach wie vor rund 600 Millionen Menschen – also fast jeder zehnte Mensch weltweit nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel.

Aber nicht nur in fernen Ländern, in denen es beispielsweise kein Leitungswasser in Trinkwasserqualität gibt, sondern auch in Österreich werden alljährlich lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche und Todesfälle gemeldet und von der AGES (österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) veröffentlicht.

Nach wie vor gelten vor allem Bakterien als primäre Verursacher lebensmittelbedingter Erkrankungen: Als häufigstes Ausbruchsagens wird Salmonella, gefolgt von Campylobacter und Listeria monocytogenes genannt.

Relevanz von Lebensmittelsicherheitsstandards und Normen

Nicht zuletzt deshalb finden wir auch in diversen Lebensmittelsicherheitsstandards und Normen wie z. B. dem IFS Food und FSSC 22000 die Verpflichtung, risikobasierte Kriterien für das Umgebungs-monitoring zu dokumentieren, umzusetzen und aufrechtzuerhalten. Die Gewährleistung einer hygienisch einwandfreien Umgebung zur Herstellung sicherer Lebensmittel und die damit einhergehende Überwachung in Hinblick auf das Vorkommen von pathogenen Keimen sind ebenso Grundvoraussetzungen wie die Einhaltung von Personalhygienevorgaben. Erfolg ist dann garantiert, wenn Mitarbeiter*innen den Sinn ihrer Arbeit verstehen und sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Um Bewusstsein zu schaffen und aufrechtzuerhalten, sind Fachkenntnisse allein zu wenig. Eine Kultur der Lebensmittelsicherheit, so wie sie übrigens auch von der Gesetzgebung gefordert wird, muss zu einer Selbstverständlichkeit unseres Tuns und Handels werden.  Wir haben es in der Hand, durch ein hohes Maß an Eigenverantwortung, einen Beitrag zu leisten, so dass unsere Lebensmittel von allen bedenkenlos konsumiert und unsere eigene Gesundheit, aber auch die unserer Mitmenschen, geschützt wird.

Unsichere Lebensmittel können Bakterien, Viren, Parasiten oder chemische Rückstände (wie Pestizidrückstände, Schwermetalle oder andere Kontaminanten) enthalten, die über 200 Krankheiten verursachen können. Darunter etwa Durchfall bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs. Neben Bakterien können vor allem Kontaminanten  (chemische Stoffe) die Lebens- und Futtermittel nicht absichtlich beigemengt werden, auf unterschiedlichen Stufen der Herstellung, der Verarbeitung, des Transports oder aber auch über die Nahrungskette bedingt durch Umweltverschmutzungen in unsere Lebensmittel gelangen. Bei Einschätzung der damit verbundenen Risiken für die Ernährungssicherheit gilt es, nicht nur die unmittelbaren, sondern vor allem auch die mittel- bis langfristigen Auswirkungen zu betrachten, um einen umfassenden Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Gerade Kumulations- und Synergieeffekte sollten dabei eingehender geprüft werden, zumal z. B. Pestizide eine ähnliche Wirkung haben und die Auswirkungen dieser Rückstände auf die menschliche Gesundheit in Kombination durchaus größer sein könnte als die Auswirkung eines einzelnen Stoffes.

Verantwortungsvoller Umgang unerlässlich

Der Welttag der Lebensmittelsicherheit soll auch bewusst machen, dass neben wissenschaftlichen Erkenntnissen, die nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Behörden, Forschungseinrichtungen und Verbraucher*innen gewonnen werden können, ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Rohstoffen zur Vermeidung eines Eintrags von unerwünschten Rückständen in unsere Lebensmittel erforderlich ist.

2002 wurde die EFSA (Agentur der Europäischen Union) gegründet, um als unparteiische Quelle wissenschaftlicher Beratung für Risikomanager*innen zu fungieren und über Gefahren sowie die damit verbundenen Risiken in der Lebensmittelkette zu informieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. So wurden seitens der EFSA beispielsweise Methoden zur Durchführung kumulativer Risikobewertungen von Pestizidrückständen in Lebensmitteln entwickelt. Die Erkenntnisse, die aus derartigen Studien gewonnen werden, können dazu genutzt werden, ein besseres Verständnis der Wirkungsweise von verschiedenen Kontaminanten in unseren Lebensmitteln zu gewinnen und damit verbundene Ernährungsrisiken zu minimieren.

Wir haben in Europa hohe Standards im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, die auch global in den Ländern, in denen unsere Lebensmittel und Futtermittel produziert werden, etabliert werden müssen. Wenn europäische Standards der Lebensmittelsicherheit weltweit eingehalten werden sollen, dann muss es gelingen, dass nicht nur ein umfassendes Verständnis für die Notwendigkeit dieser Standards in den Produktionsländern außerhalb Europas geschaffen wird, sondern auch, dass die Umsetzung mit zuverlässigen und auf die jeweilige landesspezifische Situation angepassten Analysemethoden kontrolliert werden kann.

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