22. Jan 2020

Besser werden bedeutet Wissen teilen

Wissen als Kontextthema

In einem HRM-Dossier „Zukunftsorientiertes Qualitätsmanagement. Auf dem Weg zum exzellenten Unternehmen“ schreiben die Autoren Nicole Mayer (Business Development Unternehmensqualität, Quality Austria) und Siegfried Schmidt (Leitung Business Excellence, SAQ) unter dem Kapitel „Besser werden bedeutet Wissen teilen“ wie folgt: „Dem Wissenstransfer im Unternehmen kommt heute immer größere Bedeutung zu. Doch wie wird das Wissen im Marktumfeld für das eigene Geschäftsmodell genutzt und wie wird dieses Wissen intern weitergegeben? Ein erfolgreiches Zusammenspiel von Informationsaustausch, Kompetenzentwicklung und Wissensplattformen ist gefragt.“ Auf alle Fälle lohnt es sich, auf den „Wissensbegriff“ – der von der ISO nicht definiert wurde – in der Normenwelt näher einzugehen.

Die ISO 9000:2015 Qualitätsmanagementsysteme – Grundlagen und Begriffe – definiert das „Verstehen des Kontextes einer Organisation“ als einen Prozess (also keine Einmalaktion). Dieser Prozess bestimmt Faktoren, die Zweck, Ziele und Nachhaltigkeit der Organisation beeinflussen. Er berücksichtigt innere Faktoren, z. B. Werte, Kultur, Wissen, und Leistung der Organisation. Er berücksichtigt ebenso externe Faktoren, z. B. gesetzliche, technologische, wettbewerbsbezogene, marktbezogene, kulturelle, soziale und ökonomische Umfelder.

Wissen wurde somit in der Normenwelt als wesentliche Ressource von Organisationen entdeckt. Als kompetent gelten wiederum die Personen, die die Fähigkeit besitzen, Wissen und Fertigkeiten anzuwenden, um beabsichtigte Ergebnisse zu erzielen. Was ist nun zukünftig im Umgang mit Wissen zu berücksichtigen?

Neue Fähigkeiten im Umgang mit Wissen werden erforderlich

Meyer J. U. zeigt in seinem Buch „Digitale Disruption: Die nächste Stufe der Innovation“ auf, dass Schulen zukünftig ganz andere Kompetenzen stärken müssen. Reine Wissensvermittlung wird künftig nicht mehr genügen. Um den Anforderungen der Gesellschaft gewachsen zu sein, braucht es neue Fähigkeiten in:

  • Wissensrecherche: die Fähigkeit mit unterschiedlichen Suchstrategien aus einer Vielzahl von Quellen die für eine Fragestellung passenden Antworten zu finden
  • Wissensbewertung: die Fähigkeit Wissensquellen zu hinterfragen, Fakten zu verifizieren und Widersprüche zu klären
  • Wissensvernetzung: die Fähigkeit unterschiedlichste Fachgebiete miteinander zu vernetzen und auf Basis dieser Vernetzung neue Ideen und Lösungen zu entwickeln
  • Wissensaufbau: die Fähigkeit vorhandenes Wissen infrage zu stellen und neues Wissen zu schaffen
  • Wissenspräsentation: die Fähigkeit Wissen in unterschiedlichster Art und Weise darzustellen

Was zeichnet Organisationen mit einem systemischen Umgang mit Wissen aus?

  • Sie haben die Informationen zu wesentlichen Einflussfaktoren auf Zweck und strategische Ausrichtung ständig auf dem Radar.
  • Sie überwachen und prüfen die Informationen und treffen auf dieser Grundlage faktengestützte Entscheidungen.
  • Sie haben die Fähigkeit, zeitgerecht und effizient auf Veränderungen zu reagieren (Agilität).
  • Sie haben die Fähigkeit, zeitgerecht auf erkennbare Gefährdungen zu reagieren und Chancen aktiv zu ergreifen.
  • Bei der Planung der beabsichtigten Ergebnisse berücksichtigen sie neben den Maßnahmen zur Erreichung von Zielen, Maßnahmen zur Handhabung von Chancen und Risiken.
  • Sie setzen Vertrauen in ihre künftigen Leistungen und Ergebnisse, da sie die bestehenden Ursachen-Wirkungszusammenhänge verstehen.
  • Sie verstehen es immer besser, die richtigen Dinge richtig zu tun.
  • Sie werden besser, indem sie Wissen teilen.

Ein erfolgreiches Zusammenspiel von Informationsaustausch, Kompetenzentwicklung und Wissensplattformen ist also gefragt. Ein Managementsystem unterstützt beim Verstehen der Organisation und ihres Kontextes und bei der Überwachung und Prüfung von Informationen, die für den Zweck und die strategische Ausrichtung der Organisation relevant sind. Über Planung und Steuerung soll letztendlich Erfolg erzielt werden. Die Wechselbeziehungen bzw. -wirkungen zwischen Informationsaustausch, Kompetenzentwicklung und Wissensplattformen müssen beachtet werden.

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