Zweck dieser internationalen Norm ist es, Organisationen in die Lage zu versetzen, Systeme und Prozesse aufzubauen, die zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung, einschließlich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch, erforderlich sind. Der systematische Ansatz liegt im Energiemanagementsystem der Organisation.
Ausgehend von der Energiepolitik sowie der Definition der strategischen und operativen Ziele, werden Aktionspläne eingeführt, umgesetzt und bewertet. Die durchschnittlichen Energieeinsparpotenziale werden von der Austrian Energy Agency auf 10 bis 20 Prozent geschätzt.
Der Standard basiert auf den gemeinsamen Elementen von ISO-Managementsystemnormen (High Level Structure), um einen hohen Grad an Kompatibilität, insbesondere mit den Normen ISO 9001 und ISO 14001 sicherzustellen. Sie beruht auf dem als PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) bekannten kontinuierlichen Verbesserungsprozess und integriert das Energiemanagement in das Tagesgeschäft der Organisation.
Die ISO 50001 wird vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Klimaschutz- und Energiestrategien noch mehr an Bedeutung gewinnen und unterstützt u. a. auch die UN-Ziele – auch Sustainable Development Goals genannt – 7 (bezahlbare und saubere Energie) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz).
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Die ISO 50001 zielt darauf ab, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Energieeffizienz zu steigern und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Damit werden auch unmittelbar die Energiekosten gesenkt, wodurch wiederum Gewinn gesteigert wird.
Grundsätzlich kann ein Energiemanagementsystem von allen Unternehmen und Organisationen – unabhängig von Größe oder Branche – eingeführt werden. Vor allem für energieintensive Unternehmen bietet der Standard umfassende systematische Anforderungen und Anleitungen zur erfolgreichen Umsetzung.
Für Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) bietet der Standard einen Einstieg in das Umweltmanagement mit dem Fokus auf den Teilbereich Energie.
Für Unternehmen mit einem bestehenden Umweltmanagementsystem kann der Standard dazu beitragen, noch stärker auf den umweltrelevanten Faktor Energie zu fokussieren.
Der Begriff Energie umfasst u. a. Elektrizität, Brennstoffe, Dampf, Wärme, Druckluft und erneuerbare Energien. Der Begriff Energieeinsatz wird sehr umfassend verstanden und inkludiert zum Beispiel Beleuchtung, Lüftung, Heizung, Kühlung, Prozesswärme, Transport, Prozesse sowie Produktionslinien.
Die ISO 50001 folgt der High Level Structure, kurz HLS:
1. |
Anwendungsbereich |
6. |
Planung |
2. |
Normative Verweisungen |
7. |
Unterstützung |
3. |
Begriffe und Definitionen |
8. |
Betrieb |
4. |
Kontext der Organisation |
9. |
Bewertung der Leistung |
5. |
Führung |
10. |
Verbesserung |
Wesentliche Anforderungen sind
- Energieplanungsprozess inkl. der Festlegung von Energiekennzahlen und der energetischen Ausgangsbasen
- Ermittlung von relevanten Einflussfaktoren inkl. Normalisierung
- Aktionspläne
- Kompetenz der Personen, die Einfluss auf den Einsatz und Verbrauch wesentlicher Energiequellen haben
- Verbesserung des Energiemanagementsystems und der energiebezogenen Leistung
- Energieeffizienzkriterien in der Beschaffung und Auslegung von Anlagen
- Integration in die Geschäftsprozesse
ISO 9001, ISO 14001, EMAS, Nachhaltigkeitsberichte